Das Projekt „Hausarzt mit Telemedizin (HaT)“ vereint einen Mehrnutzen für alle Beteiligten – Ärzt*innen, TeleVERAHs und Patient*innen.
Zunächst ermöglicht „HaT“ durch den Einsatz telemedizinscher Leistungen, dass Ärztinnen und Ärzte von Hausbesuchen, die an die zuständige TeleVERAH delegiert werden, entlastet werden. Dementsprechend werden unnötige Wege zu Hausbesuchen für Ärzt*innen vermieden. Nichtsdestotrotz ist die Ärztin/der Arzt immer vor Ort, denn durch das Monitoring über das Tablet können unklare Befunde sofort geklärt und unnötige Einweisungen ins Krankenhaus verhindert werden. Die Ärztin/der Arzt verliert also nicht den Patientenkontakt, sondern vielmehr wird die Reichweite medizinischer Versorgung erhöht.
Die am Projekt beteiligten TeleVERAHs können ebenfalls einen Nutzen aus „HaT“ ziehen. Im Zuge der Nachwuchsgewinnung in nicht-ärztlichen Heilberufen ist die Weiterbildung der MFA zur VERAH/ NäPa bzw. dann zur TeleVERAH als eine Berufsaufwertung zu verstehen. Die VERAH/ NäPa gewinnt durch delegierte Hausbesuche mehr Zeit am jeweiligen Patienten und übernimmt Verantwortung am Behandlungsprozess.
Auch Patientinnen und Patienten profitieren vom Projekt „HaT“. Durch die „gewonnene“ Zeit, die die Ärztin/der Arzt nicht zu Hausbesuchen rausfahren muss, kann anderweitig genutzt werden. Beispielweise könnte die Hausbesuchsdichte durch die VERAH erhöht werden und Patientinnen und Patienten öfter Kontakt mit der zuständigen Hausarztpraxis haben. Eine weitere Möglichkeit ist die Zeit innerhalb der Praxis, welche in Patientinnen und Patienten durch mehr Sprechzeiten investiert werden könnte.
Außerdem wird die Patientensicherheit durch „HaT“ erhöht. Hochbetagte, multimorbide Patientinnen und Patienten müssen nicht mehr die Reise in die Hausarztpraxis auf sich nehmen und kommen so auch nicht in Berührung mit anderen, erkrankten Patient*innen, die im Wartezimmer der jeweiligen Praxis sitzen. Für demente Patientinnen und Patienten ist der Transport in die Praxis und das Verlassen des gewohnten Umfelds eine hohe Belastung, die durch „HaT“ vermieden werden kann.